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Können Leidenschaften Burnout heilen?

Neulich führte ich eine online-Umfrage durch. Ich fragte, wieviel Energie die Leute haben und ob sie sich so fühlen, als ob sie einem Burnout nahe wären oder nicht.

Die Antworten hauten mich um: 79% haben einen Burnout erlebt oder erleben ihn jetzt bzw. sind nahe dran. Ich wusste, dass das irre Tempo unseres Lebens und zwei Jahre Pandemie uns geschlaucht haben. Auch meine Klienten kommen oft zu mir, wenn sie am Rande eines Burnouts stehen. Trotzdem hätte selbst ich nie erwartet, dass die Zahl so hoch sein würde.

Falls es dir also noch nicht bewusst war: Burnout ist eine sehr reelle Gefahr. Vielleicht fragst du dich aber, was mein Fokus auf Leidenschaften damit zu tun hat. In Wahrheit sind diese beiden Dinge eng verknüpft, und im Folgenden erkläre ich, auf welche Weise.

Noch wichtiger ist, dass ich zeige, wie man das eine verhindert und sich mehr auf das andere konzentriert. Wir sind uns ja sicher alle einig, dass es besser ist, etwas zu priorisieren, was wir liebend gerne tun, als einen Burnout zu erleben, oder?

Es hört sich so einfach an, aber die Zahlen sprechen für sich. Der zweithöchste Prozentwert entstand, als 73% aller Teilnehmer angaben, dass sie gern mehr von dem machen würden, was sie lieben. Zum Glück ist es ja nun genau das, worauf ich mich spezialisiert habe! Also finden wir heraus, was der Zusammenhang mit dem Burnout ist und wie du all das für dich nutzen kannst.

Legen wir los.
 

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Warum dir dein Burnout vielleicht nicht bewusst ist

Viele Leute glauben, Burnout würde heißen, dass man vor lauter Überforderung und Stress kollabiert und eine Zeitlang gar nicht mehr arbeiten kann. So sieht Burnout auch tatsächlich aus – aber das ist nur sein letztes, schwerstes Stadium.

Die Fachliteratur zum Thema propagiert viele verschiedene Systeme, die Burnout in 3, 4, sogar 12 Stadien unterteilen. Die meisten fangen mit etwas an, das sich positiv anhört: Echte Begeisterung für die Arbeit. Ja, auch wenn deine Arbeit eine Leidenschaft ist, kannst du Burnout erleben. Das ist sogar recht wahrscheinlich, zumindest dann, wenn du deine Kräfte nicht genug schonst.

Aber es gibt auch eine andere Art von Burnout, die daher rührt, dass man sich unterfordert oder wenig anerkannt fühlt. Diese Dinge, und Kombinationen davon, können alle zu Burnout führen.

Die einzelnen Systeme unterscheiden sich in den Details, aber im Grunde umfassen die Stadien von Burnout: 

  • Anfänglicher Enthusiasmus oder zumindest Motivation

  • Müdigkeit (in späteren Stadien dann Erschöpfung)

  • Unmotiviert und/oder reizbar sein

  • Isolation im Privatleben

  • Kollaps/Arbeitsunfähigkeit

Übrigens, Burnout ist nicht auf den Job beschränkt. Es ist leicht möglich auszubrennen, wenn man sich um den Haushalt und/oder die Kinder kümmert.

Oft bleibt der Bunrout unerkannt, weil er nie ganz das letzte, drastische Stadium erreicht. Dann leiden die Menschen jahrelang, manchmal jahrzehntelang.

Die Rolle des Negativitätsbias

Negativitätsbias ist etwas, worüber ich oft spreche. Falls du hier neu bist: Negativitätsbias ist ein wissenschaftlicher Ausdruck dafür, wie wir darauf gepolt sind, dem Negativen mehr Aufmerksamkeit zu schenken als dem Positiven. In der Steinzeit war das überlebenswichtig. Damals konnte “negativ” ein wildes Tier bedeuten, das im Begriff war, uns anzugreifen. Wir konnten es uns nicht leisten, irgend etwas anderes zu priorisieren.

Heute sind wir nicht mehr ständig in unmittelbarer Lebensgefahr, aber die Tendenz, das Negative herauszufiltern und uns darauf zu konzentrieren, ist uns geblieben. Um dem entgegenzuwirken und ein wahres Gleichgewicht zu erzielen, müssen wir uns bewusst auf das Positive konzentrieren. Und weil das nicht in unserer Natur liegt, müssen wir uns darauf trainieren.

Mir liegt nichts ferner als die Existenz des Negativen zu bestreiten. Vielmehr empfehle ich, jede Emotion zuzulassen und zu erleben. Negative Emotionen setzen sich nur dann fest, wenn wir versuchen, sie wegzuschieben. Wenn sie da sein dürfen, verblassen sie nach einiger Zeit. Dann können wir uns bewusst und überlegt dazu entschließen, das Glas wieder halb voll zu sehen.

Im Zusammenhang mit Burnout ist das wichtig, weil Burnout unseren natürlichen Negativitätsbias verstärkt. Wenn du bereits ermüdet bist, bist du eher dazu geneigt zu glauben, dass all deine Mühen umsonst sind, dass dich niemand zu schätzen weiß und du nie gut genug sein wirst. Dabei kannst du alle möglichen Glaubenssätze entwickeln, die so schädlich wie unwahr sind, wie die Überzeugung, dass alle ihr Leben im Griff haben, bloß du nicht.

Burnout heilen mit Leidenschaften?

Nein, ich erzähle dir jetzt nicht, dass Leidenschaften Burnout heilen. Das ist viel zu stark vereinfacht. Zudem verstärkt es eine schädliche Annahme, die in den sozialen Medien umgeht. Dort werden schöne Dinge wie Self Care und Leidenschaften als Trostpflaster dafür angepriesen, dass unser Leben so überladen ist mit Aktivitäten und Erwartungen.

Leidenschaften ins Leben zu bringen, ohne etwas daran zu ändern, was den Burnout erst verursacht, ist unsinnig. Erst dann, wenn du das ursprüngliche Problem bekämpfst, indem du Grenzen setzt oder wenn nötig, den Job wechselst, dir Hilfe im Haushalt holst oder was immer du sonst brauchst, um dein Leben grundsätzlich zu vereinfachen, wirst du dich erholen.

Die Rolle deiner Leidenschaften

Leidenschaften können dabei jedoch in zwei Bereichen eine wichtige Rolle spielen:

  1. Deine Erholung. Freude in dein Leben zu bringen wirkt Wunder gegen das Gefühl der Resignation, das den Burnout oft begleitet. Es zeigt dir auch, dass es ganz wörtlich noch mehr im Leben gibt als Arbeit und Produktivität.

  2. Ein Leben im Gleichgewicht führen und zukünftige Burnouts verhindern. Eine feste Priorität auf die Dinge zu legen, die du liebst, die dir Freude bereiten, ist wie eine emotionale Impfung. Sie macht dich immun gegen Burnout, und als Bonus wird dich Stress und Druck nicht mehr so fertig machen, denn die Arbeit oder deine Rolle als Verantwortliche*r für Haus und Kinder ist nicht mehr die einzige Quelle deines Selbstwertgefühls.

Es tut mir leid zu sagen, dass das nicht einfach ist oder über Nacht passiert. Auf die Gefahr hin, dass es so klingt, als ob ich nur “meine eigenen Programme promote”: Coaching ist der beste Weg dorthin. Es hat mir vor Jahren praktisch das Leben gerettet und ich kann seinen Wert gar nicht übertreiben.

Du musst nicht alles allein schaffen. Wenn du Teil der Gemeinschaft der wilden Geister bist, bin ich sowieso immer nur eine E-Mail entfernt. Komm zu uns, indem du dich mit dem obigen Formular zum Newsletter anmeldest! Ich beantworte gerne deine Fragen oder gehe auf einen schnellen Zoom-Call mit dir (und das kostet dich natürlich nichts).

Wenn du eine dauerhafte Veränderung anstrebst, dann finde einen Coach, die*der dich anspricht oder erwäge meine Angebote. Das Leben muss nicht so schwer sein.