Geld für Leidenschaften: Wie schützt du dein Budget in schwierigen Zeiten?

Thumbnail Dein Budget

Als ich neulich in einem Vlog erwähnte, dass ich wieder mal an meinen alten inneren Geldblockaden arbeite, fragten mich viele, wie ich mit so etwas umgehe. Das ist eine gute Frage, denn ein Budget ist gut und schön, solange der Verdienst gesichert ist. Was passiert aber, wenn ein Teil oder alles von diesem Einkommen verschwindet, auch wenn es nur zeitweise ist?

Freiberufler/innen und andere Selbstständige haben mehr Erfahrung als andere darin, mit einem fluktuierenden Geldfluss umgehen. Trotzdem können selbst diejenigen, die fest angestellt sind, betroffen sein. Arbeitslosigkeit, längere Krankheiten oder anderweitig widrige Umstände wünsche ich natürlich niemandem, aber sie können vorkommen.

Im Folgenden biete ich dir einen Überblick sowie detaillierte Schritte, die du setzen kannst, um dein Budget abzusichern, und das beinhaltet auch deine Leidenschaften. Dem Thema Leidenschaften kommt besondere Aufmerksamkeit zu, nicht nur, weil es mein Spezialgebiet ist, sondern auch, weil das oft der erste Bereich ist, an dem man spart, wenn das Geld knapp wird.

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Das kann jedem passieren

Als Erstes möchte ich anregen, dass du dich auch dann mit dem Thema beschäftigst, wenn du ein festes Einkommen hast. Ich hoffe von Herzen, dass du dieses Wissen nie anwenden musst! Es schadet aber nie, die Werkzeuge und die Fähigkeit zu haben, mit Unvorhergesehenem umzugehen. Außerdem gibt es einfach keine Garantien im Leben. Frag mal die Leute, die kürzlich ein vollkommen normales Leben in der Ukraine geführt haben und dann nicht nur ihr Einkommen, sondern auch ihre Wohnstätte verloren. Das Leben ist oft unberechenbar.

Freiberufler/innen und Selbstständige wissen sowieso, worüber ich spreche. Das Einkommen fluktuiert immer ein wenig, außer für diejenigen, die in einer sehr stabilen Branche arbeiten. In manchen Branchen gibt es saisonale Unterschiede, andere reagieren auf Faktoren wie den Weltmarkt und die Politik. Noch einmal: Es ist die Mühe wert, sich das Wissen anzueignen, was du tust, wenn dein Einkommen plötzlich schrumpft.
  

Die Voraussetzungen

Um mit Leichtigkeit ein plötzlich reduziertes Einkommen zu überstehen, musst du vorbereitet sein. Das ist so, wie einen Unterschlupf in der Wildnis zu bauen, für den Fall, dass es regnet. Wenn du erst bei den ersten Regentropfen anfängst, bist du durchnässt, bevor du fertig gebaut hast. Daher ist es wichtig vorauszudenken.

Ich sage es ganz klar: Du musst genau wissen, wie viel Geld du monatlich ausgibst. Tut mir leid, daran führt kein Weg vorbei. Du musst außerdem ein Budget machen. Wenn du Abonnent der Wild Spirits News bist, erhälst du öfters Ratschläge über die Kategorien, die in einem Budget enthalten sein sollten; um das komplette System zu lernen, könntest du mein persönliches Programm Wildes Geld in Erwägung ziehen. Darin wirst du dein eigenes Budget erstellen, das auf deine individuelle Situation maßgeschneidert ist.

Hier ist die Kurzfassung. Zuerst solltest du mindestens einen Monat lang deine Ausgaben aufschreiben. Ja, das nervt, muss aber sein. Finde heraus, wie viel du tatsächlich ausgibst. Dann teile die Ausgaben in Kategorien ein, wie etwa “Haus”, “Nebenkosten”, “Essen und Haushalt”, “Auto” etc. Eine der Kategorien sollte “Leidenschaften” heißen! Auch “Sparen” ist wichtig, aufgeteilt in langfristiges Sparen oder Investitionen und kurzfristiges Sparen für größere Ausgaben wie ein Haus oder Auto.

Portmonee und lose Münzen, auf die eine Lupe gerichtet ist

Der Notfallplan, um dein Budget zu schützen

Wenn ich auf Schwierigkeiten stoße – und in den letzten beiden Jahren gab es viel Auf und Ab, das will ich nicht leugnen – schalte ich auf Notbetrieb um. Das ist der Grund, warum mein Word-Dokument mit dem Titel “Finanzen” mehr als ein Budget beinhaltet.

Dein Standard-Budget sollte auf deinem normalen Einkommen und den regelmäßigen Ausgaben beruhen. Als Freiberufler/in oder Selbstständige/r mit fluktuierendem Einkommen solltest du auch ein Budget für den Fall haben, dass sich dein Einkommen erhöht. Das geht am einfachsten, indem du in Prozent anstatt in Fixbeträgen budgetierst. Wenn du immer 20% deines Einkommens sparst, erhöht sich diese Summe automatisch, wenn du einen besonders guten Monat im Geschäft hast oder einen Geldregen erlebst. Genauso passen sich die anderen Kategorien automatisch an.

Alle, ob angestellt oder selbstständig, brauchen auch etwas, was ich als Minimalbudget bezeichne. Dieses Budget kommt zum Einsatz, wenn die Kacke am Dampfen ist (auf gut Deutsch gesagt). Es enthält das absolut Notwendigste, wie die Miete oder Hypothekenraten und die unumgänglichen Nebenkosten, sowie die minimalen Summen fürs Essen, wenn du nur im Diskonter kaufst und nicht ins Café oder Restaurant gehst. Im Grunde ist das das Geld, das du brauchst, um keine Probleme mit Geldeintreibern zu bekommen. Alles, was du nicht zum Überleben brauchst, wie neue Kleidung, Bücher etc., fällt weg.

Ich kann gar nicht genug betonen, wie wichtig es ist, diesen Betrag zu kennen! Das ist dein absolutes Minimum, und wenn du diesen Betrag in einem Monat nicht erreichst, musst du sofort tätig werden, auch wenn das einen Wochenendjob im Supermarkt oder in der Gastronomie bedeutet.
  

Schütze deine Leidenschaften

Natürlich ist in einem Minimalbudget auch kein Platz für Leidenschaften. Das heißt aber nicht, dass du in dem Monat deine Leidenschaften vernachlässigen solltest. Wenn du Bücher brauchst, leih sie dir von Freunden oder aus der Bücherei. Wenn du Materialien brauchst, werde kreativ. Eine Klientin von mir, deren Leidenschaft Stricken ist, hatte einmal einen ganz schlechten Monat und fragte schließlich ihre Handarbeitsgruppe, ob jemand Wolle übrig hätte. Sie wurde zugeschüttet mit “Spenden” und musste am Ende monatelang keine neue Wolle mehr kaufen.

Du brauchst auch nicht zum Eremiten zu werden. Triff deine Freunde einfach zu Hause anstatt in einer Bar oder einem Café. Wenn deine Leidenschaft Reisen ist, unternimm Tagesausflüge in deiner Umgebung. Womöglich entdeckst du, dass es dort eine Menge zu sehen und zu erleben gibt.

Das Wichtigste ist, dass du keine Kompromisse bei den “drei Säulen” Selbstfürsorge, Auszeit und Leidenschaften eingehst. Deine Gedanken und deine Emotionen müssen stabil sein, damit du dich so schnell wie möglich von dem Rückschlag erholen und dein Einkommen wieder steigern kannst.

Ein Minimalbudget ist ein Survival-Werkzeug und keine Strafe. Es sichert dich ab und macht es für dich möglich, wieder im vollen Umfang das Leben zu führen, das du dir wünschst, sobald dein Einkommen wieder steigt.

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