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3 Gründe, warum du auf der Stelle trittst und dich schlecht fühlst

“Wenn wir nicht die Richtung ändern, werden wir dort ankommen, wohin wir gehen.” -Anonym (oft fälschlich Laotse zugeordnet)

Mit wem ich auch spreche, alle scheinen überzeugt zu sein, dass sie als einziger Mensch auf der Erde planlos sind. Die anderen sehen ja auch alle so glücklich und cool aus (Instagram-Fotos lügen nicht, oder? Oder??)! Da muss man sich für seine eigene Richtungslosigkeit schämen.

Die Wahrheit? Wir haben alle zu kämpfen und fühlen uns mitunter machtlos, vor allem, wenn wir unser Leben gerne ändern würden.

Es gibt jedoch Wege, um Veränderungen zu erleichtern. Sie sind nicht immer besonders elegant oder schön, aber wenn sie unser Leben auf genau die Art und Weise verbessern, wie wir es wollen, sollten wir sie da nicht zumindest in Betracht ziehen?

Im Folgenden beschreibe ich drei erprobte Techniken, um dir selbst nicht mehr im Weg zu stehen und dich nicht länger schrecklich zu fühlen. Eine Warnung, bevor ich beginne: Diesen Artikel zu lesen führt nicht zu Veränderung. Nur die Umsetzung der empfohlenen Schritte macht einen Unterschied.
 
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Warum du auf der Stelle trittst #1: Die Alles-oder-Nichts-Haltung

Wenn du je versucht hast abzunehmen, bist du mit dieser Einstellung sicher vertraut. In der ersten Woche hälst du dich genauestens an den Plan und verlierst ein paar Pfunde. Toll! In der nächsten Woche bist du eingeladen. Auf der Party wirst du irgendwann schwach und isst einen Teller Kartoffelsalat. Dann denkst du: “Jetzt ist es sowieso schon egal!” und machst mit Gegrilltem weiter und isst am Ende noch jede Menge Dessert.

Wenn du’s beim Kartoffelsalat belassen hättest, wäre es kein Problem gewesen. Weil du aber innerlich aufgegeben hast, nachdem deine perfekte “Strähne” unterbrochen war, hast du die Fresstour unternommen und vermutlich alles wieder zugelegt, was du vorher abgenommen hattest.

Ich habe einen Hang zum Dramatischen und liebe daher einschneidende Veränderungen. Nichts inspiriert mich mehr als Pläne zu schmieden und Listen zu schreiben und mir auszumalen, wie ich von jetzt ab alles richtig machen werde. Es hört sich so verlockend an! Egal jedoch, ob es sich um Essen, Sport, Leidenschaften oder etwas anderes handelt – dieser Ansatz ist zum Scheitern verurteilt.

Als ich aber nach 15 Jahren ohne Klavier wieder angefangen habe, habe ich zunächst nur 15 Minuten am Tag dafür freigeräumt und die Übezeit allmählich aufgestockt. Wann immer ich keine Lust zum Üben habe, greife ich wieder auf die 15 Minuten zurück.

Verstehst du? Das Konzept dahinter sind Babyschritte. Du kannst alles in kleinen Schritten machen. 10 Minuten Bücherregal abstauben ist besser als gar nicht abzustauben. Eine gesunde Mahlzeit am Tag ist besser als keine. Eine kurze Nachricht an eine Freundin zu schicken ist besser als gar kein Kontakt.

“Ganz oder gar nicht” ist einer der dümmsten, schädlichsten Sprüche, die ich kenne. Schmeiß ihn raus und fang stattdessen mit 5 oder 10 Minuten Veränderung am Tag an. In einem Monat wirst du dich nicht wiedererkennen.

Warum du auf der Stelle trittst #2: Du mutest dir selbst zu viel zu

Oft rate ich meinen Klienten, sich von historischen Persönlichkeiten inspirieren zu lassen. Fast jede Kunst, jedes Fachgebiet und jede Disziplin hat ein paar Giganten in seiner Geschichte, die Unvorstellbares geleistet oder großartige Kunstwerke geschaffen haben.

Zweifellos waren das große Geister und starke Persönlichkeiten – aber sie hatten auch Unterstützung. Die meisten dieser Künstler – vor allem Männer, weil Frauen oft der Weg zur Kunst versagt war – hingen von Ehefrauen (oder Müttern) und/oder Dienstboten ab, die sich um sie kümmerten.

Ein Dichter des 19. Jahrhunderts arbeitete sicher an seinen Worten, aber weißt du, was er nicht tat? Seine Klamotten waschen (oder Geschirr spülen), Essen kochen, das Haus saubermachen, zum Yoga gehen, die Kinder von der Schule abholen, an Elternabenden teilnehmen, frisches Obst und Gemüse auf dem Bio-Markt kaufen, …

Ich will hier keine Errungenschaften schmälern. Ich sage nur, dass du dich vielleicht nicht mehr schlecht fühlen solltest, weil du keine Opern komponierst, wenn sogar Mozart, der oft Geldprobleme hatte, eine Frau und Dienstboten hatte, die sich um seine vielen Kinder kümmerten, so dass er komponieren, dirigieren und proben und generell das Leben eines Vollzeit-Musikgenies führen konnte.

Was kannst du heute tun, im 21. Jahrhundert?

  1. Dein Leben radikal vereinfachen und alles rausschmeißen, was nicht überlebensnotwendig für dich oder deine Familie ist.

  2. Hilfe suchen. Ich weiß nicht, warum es so verpönt ist, zumindest ein- oder zweimal im Monat eine Putzfrau ins Haus kommen zu lassen. Das kostet nicht die Welt und ist es wert, verglichen mit der Verminderung deines Stresslevels.

Wir haben uns vielleicht an Multitasking gewöhnt, aber das heißt noch lange nicht, dass es uns guttut. Je mehr du vereinfachst und dich fokussierst, desto mehr werden diese fokussierten Tätigkeiten gedeihen. Als Bonus hast du Seelenfrieden und ein gutes Gefühl.

Warum du auf der Stelle trittst #3: Du reagierst mit mehr Kontrolle anstatt mehr Leichtigkeit

Das Leben ist unberechenbar und absolut jeder sieht sich manchmal unerwarteten Ereignissen gegenüber. Wenn etwas schiefgeht oder auch nur nicht wie erwartet läuft, ist unser erster Impuls, uns noch stärker festzuhalten. Wir versuchen, ein Gefühl der Sicherheit zurückzugewinnen, indem wir Kontrolle ausüben. In 90 % der Fälle geht das gnadenlos schief.

Warum ist es unnütz, mit Kontrolle zu reagieren?

  1. Es erhöht den Stress. Unvorhergesehenes ist an sich schon verunsichernd. Anstatt uns zu beruhigen, macht uns der Versuch, Kontrolle auszuüben, nur noch angespannter und erhöht den Druck auf uns.

  2. Es ist nutzlos. Das Leben ist gewöhnlich stärker als wir. Wir können unmöglich alle Risiken unter Kontrolle halten. Dumm gelaufen, wie man so schön sagt. Stell dir vor, du schwimmst im Meer und auf einmal kommen große, wogende Wellen auf dich zu. Versuchst du das Meer anzuschreien, dass es sich beruhigen soll, oder wäre es vielleicht besser, dich von den Wogen auf- und abtragen zu lassen, bis sie nachlassen?

  3. Es lenkt deinen Fokus um. Du hast nur über eins Kontrolle – dich selbst. Du kannst dir die Umstände nicht aussuchen, nur deine Reaktionen auf das, was passiert. Darauf solltest du dich konzentrieren; das ist der Bereich, der deine Mühe und Energie verdient.

Was kannst du stattdessen tun? Wenn dich das Leben mal wieder in den Treibsand setzt, lass einfach los. Reagiere mit Leichtigkeit. Abhängig von der Situation kann du außerdem einige oder alle der folgenden Dinge tun:

  • finde heraus, wo du helfen kannst

  • sei gut zu dir selbst

  • finde den Humor in der Situation

  • sei flexibel und bereit, deine Pläne zu ändern.

Dass das Leben uns einen Strich durch die Rechnung macht, ist mehr die Regel als die Ausnahme. Lerne, mit Leichtigkeit auf den Wellen zu surfen, dann findest du mit der Zeit womöglich sogar Spaß an der Unsicherheit.