Lass mich mal aufzählen: Wozu dienen die Feiertage?

• Weihnachtszauber, gutes Essen und Christkindlmärkte.

• Reflektion, über das vergangene Jahr nachdenken (vielleicht auch die letzten paar Jahre).

• Nostalgie (“Wie lange ist das her??”) und alte Filme ansehen.

• Pläne schmieden, wie dein nächstes Jahr aussehen soll.

Wenn du jetzt in diesem Artikel Tipps zum Ziele setzen erwartest, muss ich dich enttäuschen (die folgen im Video nächste Woche, also bleib dran!). Stattdessen möchte ich all die warmen, nostalgischen Gefühle dafür nutzen, deine ungeheure kreative Kraft zu aktivieren.

Falls sich das komisch anhört: Geduld. Nicht ohne Grund heißt mein Slogan “Ein Leben, auf das du dich morgens schon beim Aufwachen freust”! Das Folgende ist im Grunde eine Abkürzung dorthin.

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Warum Nostalgie?

Nostalgie hat einen schlechten Ruf, und aus gutem Grund. Viel zu viele Menschen sehen die Vergangenheit durch eine rosa Brille. Denk nur an all die Posts in den sozialen Medien, im Sinne von: “Die Kinder heute werden nie wissen, wie schön das war!” oder: “Als das Leben noch einfacher war.”

Das Problem daran ist, dass es die guten Zeiten, ja sogar die besten Zeiten im Leben, in die Vergangenheit verlegt. Damit geht die implizite Annahme einher, dass es unmöglich ist, das Leben je wieder so gut zu machen. Im Grunde ist es Resignation, und wenn du dir die Leute ansiehst - viele glauben das wirklich, und das ist traurig.

Wie wäre es, wenn du die Erinnerung an die goldenen Zeiten für Gutes nutzen könntest? Wenn du auf diese Gefühle zugreifen könntest, um eine noch tollere Gegenwart und Zukunft zu gestalten? Hättest du Interesse?

Die Macht der Gefühle

An einem Punkt musst du mir einen Vertrauensvorschuss geben, und zwar, wenn ich dir sage, deinen Gefühlen für eine Weile das Steuer zu überlassen. Ich sage das, weil jedes Mal, wenn ich vorschlage, dass jemand seiner Intuition folgt - die eben oft durch Gefühle zu uns spricht - ich zur Antwort bekomme, dass man doch unmöglich “irrationale Entscheidungen” treffen könne.

Darum eine kurze Klarstellung: Ich meine nicht, jedem Hirngespinst zu folgen. Ich spreche davon, auf deine tiefsten Gefühle, Träume und Sehnsüchte zuzugreifen - entweder das Gefühl von Abenteuer und neuen Erlebnissen oder aber die Geborgenheit einer schönen, die Seele nährenden vertrauten Umgebung.

Ich spreche von authentischen Emotionen, nicht spontanen Eingebungen (die auch ihren Platz haben, aber weil sie so vergänglich sind, sollte man vielleicht eher keine Lebensentscheidungen auf ihnen aufbauen). Tiefe Gefühle sind ganz wörtlich mächtig. “Die Liebe überwindet alles” ist aus gutem Grund ein Klischee. Armeen haben zahlenmäßig weit überlegene Feinde besiegt, weil ihre Soldaten von dem, wofür sie kämpften, überzeugt waren. Die Macht des Glaubens hat scheinbar tödliche Krankheiten geheilt. Und ich habe noch gar nichts von Manifestation gesagt!

Emotionen sind schwere Geschütze. Das Tolle daran: Sie stehen uns allen zur Verfügung.

Die besten Zeiten in deinem Leben

Um diesen Prozess durchzuführen, brauchst du einen ruhigen, klaren Ort, an dem du dich wohl fühlst. Außerdem musst du ca. eine halbe Stunde ungestört sein, was in unseren Zeiten schwierig sein kann! Also schalte wirklich einmal alle Benachrichtigungen auf deinen Geräten aus und bitte deine Liebsten, dass sie dich nicht stören.

Sorge für schönes, etwas gedimmtes Licht (versuch’s mit Kerzen) und eine angenehme Zimmertemperatur. Mach’s dir gemütlich auf dem Boden oder deinem Lieblingssessel und nimm dir Papier und Stift.

Nun denkst du über dein Leben nach, beginnend mit den frühesten Erinnerungen. Jeder hat andere Erfahrungen gemacht, und manche Erinnerungen sind vielleicht nicht angenehm. Überspring diese und such nach den guten Zeiten.

Um dein Gedächtnis anzuregen, häng dich nicht an genauen Zeitabläufen, Daten und Fakten auf. Fühle dich ganz wörtlich in die Vergangenheit ein, indem du deinen Gefühlen die Führung überlässt.  

Frag:

“Was waren die glücklichsten Zeiten in meinem Leben?”

“Wo war ich?”

“Was war los?”

“Wie fühlte es sich genau an?”

Ruf dir die Erinnerung ins Gedächtnis. Erinnere dich daran, was du gesehen, gehört und gerochen hast. Dann stimme dich auf deine Gefühle ein. Wenn das getan ist, dreh sozusagen die Intensität hoch: Die Farben werden strahlender, die Geräusche klarer und die Emotionen noch intensiver.

Sonne dich ein paar Minuten lang in diesem Erlebnis, dann schreib auf, was dir daran am wichtigsten erscheint. Wiederhole den Prozess mit mindestens drei glücklichen Zeiten im Leben (ich würde den Limit auf vielleicht acht legen, es sei denn, du hast eine Menge Zeit).

Nutze die Kraft

Zu diesem Zeitpunkt schwimmst du in einem Meer schöner Emotionen. Die nächsten Schritte müssen rasch folgen, bevor du das Gefühl sozusagen verlierst.

Lies deine Notizen durch und mach dir ganz klar, woraus die schönsten der Gefühle bestanden. Sei sehr spezifisch, also nicht: “Ich war ja so glücklich!” Finde einen Weg, dieses Glücksgefühl zu beschreiben. Wo saß es in deinem Körper? Woran dachtest du? Was war an dieser bestimmten Situation so besonders?

Am Ende hast du eine Reihe von detaillierten Beschreibungen davon, wie du dich am allerliebsten fühlst. Jetzt musst du nur noch einen Weg finden, diese Emotionen in deinem gegenwärtigen und zukünftigen Leben zu reproduzieren.

Oh, sonst nichts, Sibylle?

Ich weiß, dass das nicht so einfach ist, und es wird auch nicht über Nacht geschehen. Aber wenn du all das in der Vergangenheit fühlen konntest, dann kannst du diesen Zustand auch wieder erreichen. Du musst dazu nicht wieder ein Kind oder ein jüngeres Du werden. Die Emotionen sind nicht an die Umstände gebunden, sie sind Teil von dir.

Es empfiehlt sich, deine Ziele, Pläne, so ziemlich alles im Leben auf diese erwünschten Gefühle auszurichten. Was ich damit sage, ist: Wage es, dich von deinen Gefühlen leiten zu lassen. Wage es, dich von Freude und Glück leiten zu lassen, und folge diesen Emotionen schamlos. Priorisiere das, was diese Gefühle kreiert, und plane deine Zukunft entsprechend.

Wie oben erwähnt, geht es im Video nächste Woche darum, ein wunderbares 2023 zu gestalten. Wenn du bis dahin diese Übung durchgeführt hast, wirst du einen klaren und sicheren Leitfaden für diesen Prozess haben.