Wild Spirits Coaching

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Wir sind das, worauf wir uns emotional einlassen

Du bist, was du isst! sagen die Gesundheitsfanatiker.
Du bist, was du denkst! sagen die Law-of-Attraction-Gurus.

Sie alle haben ja nicht Unrecht. Ich weiß aus Erfahrung, dass unsere Ernährung einen gewaltigen Einfluss auf das Wohlbefinden ausübt, sowohl das physische als auch das psychische. Der Prozess des Manifestierens beginnt in der Tat mit den Gedanken. Und trotzdem wusste ich irgendwie immer, dass die obigen Aussagen nur einen Teil der Wahrheit ausdrücken.

Während eines Trainings mit Bob Proctor fiel dann der Groschen bei mir. Proctor sagte: “Wir sind das, worauf wir uns emotional einlassen.” Ich wusste sofort, das war’s! Das war, was ich vergebens versucht hatte, in Worte zu fassen. Und die Implikationen dieser scheinbar unschuldigen Aussage sind vielfach.

Im Folgenden möchte ich sie dir zeigen.
 

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Disclaimer: Nein, du musst nicht ständig “positiv” sein

Ich sage, schreibe und lehre es immer wieder, und damit werde ich weitermachen, bis ich grün im Gesicht bin oder du es nicht mehr hören kannst: Das gerade Gesagte heißt nicht, dass du ständig positiv sein musst oder dass du dich selbst und/oder dein Glücksempfinden sabotierst, wenn du wütend, traurig oder einfach down bist.

Emotionen existieren, damit wir sie erleben. Wenn du etwa einen geliebten Menschen verlierst, wirst du natürlich trauern. Das ist der natürliche Ablauf und der wird nichts sabotieren – anonsten müssten alle, die mit Leichtigkeit manifestieren, gefühllose Monster sein. Das sind sie aber nicht.

Darum gefällt mir Bob Proctors Ausspruch auch so gut. Vor Jahren war Lynn Grabhorn die erste, die darauf hinwies, dass die Gefühle den Manifestationsprozess antreiben, nicht die Gedanken (lies ihr bahnbrechendes Buch Aufwachen – Dein Leben wartet).

Trotzdem geht die Aussage, dass es um die Gefühle geht, nicht weit genug und lässt Raum für Fehlinterpretationen und Missverständnisse wie das oben erwähnte – dass man, um Glück und Erfolg zu manifestieren, nie etwas fühlen darf, was allgemein als “negativ” bezeichnet wird. Und das ist Unsinn.
 

Was bedeutet “sich emotional einlassen”?

Sich auf etwas emotional enlassen heißt nicht nur, eine Emotion zu fühlen. Wir “fühlen” alle den ganzen lieben langen Tag. Mal sind wir glücklich, mal traurig, ärgerlich, neugierig, gelangweilt, zufrieden, freudig und frustriert. Wir lachen und weinen, trauern und freuen uns. Wenn das alles Manifestationen im großen Stil zur Folge hätte, wäre unser Leben ein chaotisches Kaleidoskop ständig wechselnder Formen und Farben.

Das ist der Grund, warum du dich nicht schuldig fühlen musst, wenn es dir nicht gut geht. Das Leben legt uns gern Hindernisse in den Weg, damit wir etwas lernen, und es ist nicht gerade für seine feinfühlige Art bekannt. Wenn du also von einem Rückschlag oder Verlust wie vor den Kopf geschlagen bist, willkommen im Club. Das ist kein Versagen und auch keine Strafe – du bist einfach lebendig.

Sich auf etwas emotional einlassen ist etwas anderes, vergleichbar mit einer neuen Beziehung, die langsam ernst wird. Vorher gehst du auf Dates, hast vielleicht eine Affäre. Vielleicht bist du sogar ein wenig verliebt. Erst wenn sich diese Gefühle jedoch festigen, stärker und dauerhafter werden, dann lässt du dich emotional darauf ein.

Das Gleiche gilt für alles andere im Leben.

Beispiele von emotionaler Verwicklung

Um all das in der Praxis zu zeigen, gebe ich dir ein paar Beispiele.

Die Person A hat einen stressigen Job und macht oft Überstunden. Das gibt ihr das Gefühl, lebendig zu sein; sie ist “mit dem Job verheiratet” und findet viel Bestätigung darin, knappe Deadlines zu schaffen, die Firmenwerte zu leben und die Anerkennung ihres Managers zu erhalten.

Diese Person lässt sich ganz klar auf ihren Job emotional ein.

Die Person B ist ebenfalls eine fleißige Angestellte mit gutem Arbeitsethos. Wenn sie im Büro ist, konzentriert sie sich 100% auf die Arbeit. Ihr Herz gehört aber eigentlich dem Tennis, und daher setzt sie klare Grenzen bei der Arbeit in puncto Work-Life-Balance. Sie trainiert mehrmals pro Woche und verbringt die meisten Wochenenden auf regionalen Turnieren.

Obwohl Person B viel weniger Zeit beim Tennis verbringt als bei der Arbeit, lässt sie sich emotional aufs Tennis ein.
 

Darum sind Leidenschaften der Schlüssel

Beginnst du zu verstehen, warum ich dazu rate, Leidenschaften zu priorisieren? Und warum es egal ist, ob du deine Leidenschaft zu einer Einkommensquelle machst? Oder wie gut oder schlecht du darin bist?

Wenn du schon wählen kannst, was und wer du bist, und dich selbst formen kannst mit dem, woaruf du dich emotional einlässt – warum solltest du dann etwas wählen, das stressig und hart ist? Leidenschaften geben dir Freude. Sie lassen dich vor Glück überströmen, so dass du aus allen Knopflöchern strahlst. Es ist doch erstrebenswert, dieses Glück zu verkörpern, oder?

Bevor du fragst: Wenn wir bei der Beziehungs-Metapher bleiben, dann musst du definitiv nicht “monogam” sein, wenn du dich auf etwas emotional einlässt. Du kannst eine glückliche Ehe haben und in deine Kinder vernarrt sein und trotzdem eine Leidenschaft priorisieren. Du lässt dich auf all das Genannte emotional ein, und das macht dich zu der Person, die du bist.

Was bedeutet das für dich?

Es bedeutet, dass du die Wahl hast, worauf du dich emotional einlassen willst. Vor einer Weile habe ich dir eine Übung vorgeschlagen, bei der du die Stunden zählen solltest, die du pro Woche mit Schlafen, Arbeiten, deinen Leidenschaften etc. verbringst. Diese Übung ist ein guter Anfang und bietet dir einige Hinweise auf deine Prioritäten. Aber sie zeigt nicht das vollständige Bild.

Ein genauerer Maßstab ist, wie stark du dich emotional auf etwas einlässt. Du kannst ein/e gut/e Angestellte/r sein und hart arbeiten, aber du brauchst nicht dein gesamtes Leben dem Job zu verschreiben. Wähle aus, wovon du gern mehr im Leben hättest, wie du gerne sein und werden willst. Das sind die Dinge, in die du dich mit Leib und Seele stürzen solltest.

P.S. Mach dir keine Gedanken um deine Leistungen bei der Arbeit: Person B wird lange vor Person A befördert. Denn glückliche Menschen mit einem starken Selbstwertgefühl und soliden Grenzen eignen sich als Führungskraft und werden befördert, oft vor den Kollegen, die Überstunden schrubben. Denk mal drüber nach!