Eines, woran ich mich bei meiner Arbeit nie gewöhnen werde: So viele Menschen kennen ihre Leidenschaft(en) nicht. Das kommt so häufig vor!

Vielleicht denkst du jetzt: Na und? Es gibt Schlimmeres, oder? Hunger und Krieg und Krankheiten… Und das stimmt natürlich. Ich glaube aber nicht, dass man das Leben daran messen sollte, wie viel schlimmer es sein könnte. Dankbarkeit für das, was wir haben, ist schön, aber es schadet niemandem zu suchen, worauf es im Leben ankommt.

Laut den Weisen und Erleuchteten wären das Liebe, Freude und Glück. Hier kommen die Leidenschaften ins Spiel!

Mein Ziel ist es, in diesem Artikel zu zeigen, warum Leidenschaften, Hobbies und Interessen alles andere als trivial sind. Unsere moderne Gesellschaft lehrt, dass sie unwichtig sind, und das liegt an der Wurzel dessen, was mit der Welt nicht stimmt. Umgekehrt ist die Priorisierung von Leidenschaften der Schlüssel dazu, die Welt wieder in Ordnung zu bringen - ja, so wichtig sind Hobbies!

Es lohnt sich zu finden, was du liebst. Ich möchte dir zeigen, wie das geht.

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Interessante Fakten

Hier sind ganz kurz ein paar coole Fakten über Leidenschaften:

• Es ist egal, wie gut du darin bist. Leidenschaften, Hobbies oder Interessen sind für Anfänger genauso beglückend wie für Profis. Vielleicht sind sie für uns Laien sogar noch erfüllender, weil wir ihnen ohne den Druck nachgehen können, eine gute Leistung erbringen zu müssen. Das bringt mich zum nächsten Punkt,

• Du hast Null Verpflichtung, ein Profi zu werden und/oder damit Geld zu verdienen (außer wenn du es wirklich willst). Ich verstehe nicht, warum das für viele so schwer zu verstehen ist. Ich meine, du liebst deine Kinder, oder? Und sie bringen kein Geld ein! Liebe einfach, freue dich und male, schreibe, stricke, recherchiere, reise oder jogge, so viel du willst. Vergiss “nützlich”, denk an Spaß.

• Niemand kann dir deine Leidenschaft nehmen. Schmerzliche Trennung? Dein Hobby bleibt dir erhalten. Jemandem gefällt deine Leidenschaft nicht? Na und, du braucht keine Genehmigung. Solange du niemandem schadest, kannst du machen, was du willst. Deine Leidenschaft hängt nur von dir selbst ab.

• Priorisieren, was du liebst, macht dich zum Rebellen. Die Gesellschaft lehrt uns, herablassend über die “kleinen Hobbys” anderer zu lächeln. Du kennst ja die Witze über die Briefmarkensammlung - oder Papa und seine Modelleisenbahn. Entschuldige den Ausdruck, aber: scheiß auf all das. Papa tut, was ihm Freude bereitet! Es ist höchste Zeit, dass wir uns eine Scheibe abschneiden und der Gesellschaft den Finger zeigen.

Leidenschaft auf den ersten Blick?

Früher habe ich zwischen “Hobbys” und “echten Leidenschaften” unterschieden. Heutzutage glaube ich, dass die Grenzen fließend sind.

Natürlich ist nicht alles, was deine Aufmerksamkeit erregt, eine Leidenschaft. Vielleicht gehst du gern spazieren, ohne dass das eine Leidenschaft ist. Oder du magst Musik, aber nicht genug, dass sie dich wirklich enthusiastisch macht.

Wenn du aber darauf wartest, dass eine Leidenschaft dein ganzes Leben verändert, ist das ungefähr so wie darauf zu warten, dass man den “Blitzeinschlag” der Liebe auf den ersten Blick erlebt. Oft kommt es ganz anders. Manchmal schleicht sich die Liebe deines Lebens in Form einer guten Freundschaft oder aus einer völlig unerwarteten Ecke an. Das Gleiche gilt für Hobbies, Interessen und Leidenschaften.

Wenn du etwas gern machst, könnte es eine Leidenschaft sein. Du liest aber wahrscheinlich diesen Artikel, weil du es genauer wissen willst, nicht wahr? In Ordnung: lies weiter.

5 Anzeichen, dass du es gefunden hast

Nicht alle folgenden Punkte müssen zutreffen, damit etwas “dein Ding” ist. Wenn einer oder mehr stimmen, stehen die Chancen gut, dass du auf dem richtigen Weg bist.

Hier sind also fünf Anzeichen, die dir zeigen, dass du gefunden hast, was du liebst:

1. Du kannst nicht den Mund halten. Vor allem, wenn du dein Hobby gerade erst entdeckt hast, musst du einfach davon erzählen. Jemand spricht von seinem neuen Auto und du sagst: “Ja, es hat die gleiche Farbe wie der Himmel auf dem Foto, das ich gestern geschossen habe, weißt du, ich brauchte einen Filter, um den Kontrast hinzubekommen und …” Ein weiteres Zeichen ist, dass deine Freunde glasige Augen bekommen, wenn du - schon wieder! - über dein Interesse quasselst.

2. Es fühlt sich an, als ob du frisch verliebt wärst. Du kennst sicher das Gefühl, Schmetterlinge im Bauch zu haben, wenn du dich gerade in jemanden verliebt hast, der/die verboten attraktiv ist? So ist es auch, wenn du deine Leidenschaft entdeckst. Es ist, als ob die ganze Welt auf einmal viel bunter wäre. Dein Hobby ist dein erster Gedanke, wenn du aufwachst, nur hängt diesmal das Gefühl von niemand anderem ab!

3. Du erlebst Flow. Flow ist ein seltener Zustand, der über uns kommt, wenn wir etwas aus tiefster Seele tun. Manche sprechen davon, “in der Zone” zu sein. Es ist nicht einmal besonders freudvoll, sondern eher ein Zustand, in dem du völlig gegenwärtig bist, im Augenblick, ohne zu zweifeln oder es zu überanalysieren oder irgendetwas anderes zu tun als das, womit du gerade beschäftigt bist.

4. Jemanden treffen, der dein Interesse teilt, ist toll. Du kommst auf einer Party ins Gespräch und auf einmal merkt ihr, dass ihr das gleiche Hobby habt. Sofortige Freundschaft! Eure Augen fangen an zu strahlen und in den nächsten zwei Stunden kommt niemand sonst zu Wort, während ihr enthusiastisch über eure Leidenschaft sprecht, oftmals gleichzeitig.

5. Du könntest den ganzen Tag weitermachen. Wenn du einer Leidenschaft, einem Hobby oder Interesse nachgehst, verschwindet die Zeit. Du siehst auf und merkst, dass zwei Stunden vergangen sind, obwohl du schwören könntest, dass es höchstens ein paar Minuten waren. Das kommt daher, weil Zeit künstlich ist und Freude real. So wie beim Knobeln die Schere das Papier schneidet, besiegen Leidenschaften die Zeit.

So merkst du es also! Und wenn du dein Ding noch nicht gefunden hast, such weiter. Das Wichtigste ist, den Mut zu haben, in etwas Neuem richtig schlecht zu sein. Achte nicht darauf, wie gut du bist oder wie hohe Qualität du produzierst. Du machst es nicht, um produktiv zu sein, du machst es, um dich glücklich zu fühlen.

Achte darauf, wie du dich fühlst. Wenn eines deiner Gefühle den fünf Punkte oben ähnelt, bist du fündig geworden.