Deine nächsten Schritte finden (ein effizienterer Weg)

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Ich verrate dir ein Geheimnis: Menschen sind ungeheuer schlecht darin, ihr Leben zu designen.

Natürlich gibt es Ausnahmen, und manche Leute wissen schon als Kinder, was sie werden und wie sie leben wollen. Die meisten von uns haben aber lebensverändernde Entscheidungen wie unser Studienfach oder die Berufsausbildung auf vielem beruhen lassen, was nicht unseren tiefsten Wünschen entsprach.

Jetzt sind wir ein wenig älter und haben so manche der ursprünglichen, ziellosen Entscheidungen revidiert, die auf Eltern, Gleichaltrigen oder sonstigen Einflüssen basierten. Wir haben uns scheiden lassen oder uns beruflich verändert. Aber haben wir wirklich gelernt, besser zu wählen? Oder ist unser Weg immer noch das Ergebnis äußerer Umstände?

Wenn erst einmal der 40. oder 50. Geburtstag vorbei ist, glauben viele, sie hätten sich gebettet und so müssten sie jetzt liegen. Ich halte das für Unsinn; ich bin überzeugt, dass in jeder Lebensphase auch große Veränderungen möglich sind.

Bevor du aber dein Haus verkaufst und an den Nordpol ziehst, solltest du diesmal sicherstellen, dass deine nächsten Schritte wirklich dir entsprechen. Das tust du, indem du sie nicht an anderen Menschen, deinem Chef oder der Gesellschaft festmachst, und nicht einmal an den Dingen, von denen du glaubst, dass du sie wollen solltest.

In diesem Artikel biete ich dir Leitplanken, die schwer zu verwässern oder verzerren sind. Du kannst sie verlässlich und wiederholt nutzen.

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Ausrichtung

Das Zauberwort heißt Ausrichtung. Wenn bei deinen nächsten Schritten die Ausrichtung stimmt, kannst du nicht viel falsch machen.

Ausrichtung ist ein wunderbar anschaulicher Ausdruck: Stell dir ein Auto oder einen Karren mit vier Rädern vor. Wenn auch nur eines davon in eine andere Richtung zeigt als die anderen, bewegt sich der Karren nicht. Es nützt nichts zu sagen: “Zumindest zeigen die restlichen drei nach vorne!” Alle vier müssen in die gleiche Richtung zeigen, damit der Karren fährt.

Das solltest du im Hinterkopf behalten. Kein Bereich deines Lebens sollte falsch ausgerichtet sein, sonst gerätst du in Schwierigkeiten und fragst dich, warum dein “Karren” sich nicht bewegt.

Sehen wir uns die drei wichtigsten Dinge an, nach denen du dich ausrichten solltest.

Ein Holzkarren voller Stroh steht auf einer Wiese.

Ausrichtung I: Werte

Ich spreche oft über Werte, weil sie so grundlegend wichtig für Selbstkenntnis und Wachstum sind. Werte liegen im Kern deines Wesens; sie sind Teil von deinem tiefsten Inneren.

Werte sind dauerhaft und unveränderlich. Um deine zu finden, hol dir Inspiration aus dieser Liste. Wähl die Werte, die dich ansprechen - denk nicht zu viel darüber nach, entscheide einfach spontan - und dann wäge sie gegeneinander ab, bis du die fünf wichtigsten hast.

Das sind deine zentralen Werte (was nicht heißt, dass die anderen nicht auch wichtig sind). Sie aus den Augen zu verlieren könnte ernste Folgen haben. Stell dir vor, einer deiner Werte ist Ehrlichkeit und du hast einen Job, wo du etwas mit einem Skript verkaufen musst, das voller Lügen ist. Im besten Fall fühlst du dich schrecklich unwohl, im schlimmsten wirst du krank, wenn du dort weiter arbeitest.

Hier kommt Ausrichtung ins Spiel. Wenn du in Zukunft einen nächsten Schritt überlegst, vor allem einen mit langfristigen Folgen, greif auf deine Werte zurück.

Frau sitzt am Tisch mit Laptop, Tasse, Handy und Schreibblock vor sich. Sie hat das Kinn in die Hand gestützt und sieht gelangweilt oder genervt aus.

Ausrichtung II: Träume

Bevor ich weiterschreibe, ein paar Disclaimer: Einen Traum zu haben, heißt nicht, dass du nicht noch andere Träume nebenher haben könntest. Träume sind nicht monogam! Du kannst auch heute von etwas träumen und nächsten Monat von etwas anderem.

Dennoch ändern sich unsere großen Träume tendenziell langsamer als andere Dinge im Leben. Viele haben einen großen Traum, den sie schon als Teenager hatten.

Noch mehr haben vergessen, dass sie je geträumt haben - und darum ist es so wichtig, einen Schritt zurückzutreten und dir das große Bild in Erinnerung zu rufen. Worauf möchtest du zurückblicken, wenn du alt geworden bist? Wie würdest du leben, wenn’s aufs Geld nicht ankäme? Und was würdest du den ganzen Tag lang machen?

Wenn du deinen Traum kennst, kannst du deinen Weg daran ausrichten. Wenn dein Traum z. B. ist, als “Digitalnomade” zu leben, ist es vielleicht nicht der richtige nächste Schritt, eine Hypothek für ein eigenes Haus aufzunehmen.

Eine sonnige Ecke in einem Zimmer mit gelben Tapeten, einem bunten Bild an der Wand und einem weißen Stuhl. Am Fenster hängen weiße Gardinen.

Ausrichtung III: Ziele

Deine Ziele sollten auf deinen Träumen beruhen - siehst du, wie das alles langsam den vier Rädern gleicht? Alles hängt miteinander zusammen.

Du solltest mindestens zwei Ziele in jeder der großen Kategorien des Lebens haben. Wenn du dich fragst, was die Kategorien sind, sieh dir den Lebensaudit an. Das Arbeitsblatt zum Downloaden enthält die sechs Hauptkategorien. Wenn du außerdem den Lebensaudit machst, erhälst du Impulse für Ziele in jedem Bereich.

Ziele können sich ebenfalls ändern. Das tun sie sogar regelmäßig, denn das liegt in ihrer Natur. An Zielen arbeitest du. Wenn eines erreicht ist, streichst du es von der Liste; wenn es irrelevant geworden ist, bevor du es erreicht hast, streichst du es ebenfalls. Es gibt keine Zielepolizei! Du darfst dich um-entscheiden.

Sieh dir deine Ziele an, wenn du Pläne schmiedest. Sagen wir mal, du möchtest für deine Kinder da sein, während sie aufwachsen. Wenn dein Traumjob eine Menge Reisen beinhaltet, gibt es einen Konflikt. Du kannst trotzdem beides tun, aber vielleicht nicht zur gleichen Zeit im Leben.

Waldweg, der oben mit Bäumen überwachsen ist, wie ein Tunnel. Sonnenlicht fällt durch die Blätter.

Fügen wir alles zusammen

Weiter oben habe ich bereits angedeutet, dass Konflikte vorkommen können. Als du die Beispiele gelesen hast, dachtest du vielleicht, dass das doch klar ist. Natürlich gehst du nicht 50 % der Zeit auf Geschäftsreisen, wenn du eine tägliche Präsenz im Leben deiner Kinder sein willst! Aber du würdest dich wundern, wie viele Menschen diesen Fehler machen.

Wenn ich mit meinen KlientInnen ihre Ziele prüfe, erinnere ich sie oft an ihre Werte und weise auf Konflikte hin. Meine KlientInnen sind unter den intelligentesten Menschen, die ich kenne, und doch höre ich fast jedes Mal: “Natürlich! Daran hatte ich gar nicht gedacht. Sowas.” Also nimm das ernst und überprüfe mal dein eigenes Leben auf die drei obigen Faktoren. Falls du nicht so schnell vorankommst, wie du willst, könnte irgendwo ein Konflikt in der Ausrichtung sein.

Sobald alle deine “Räder” in die gleiche Richtung zeigen, hast du viel mehr Klarheit darüber, wo du wirklich hin willst. Und dann hast du auch alle Voraussetzungen für eine mühelose Fahrt.

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Warum die Arbeit nicht deine Bestimmung ist

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