Faulheit mühelos überwinden, ein- für allemal

Thumbnail Faulheit überwinden

Als ich dabei war, das Material für diesen Artikel zu sichten, hatte ich den amüsanten Einfall, dass ich auch eine Kurzfassung anbieten könnte:

Du bist gar nicht faul. Fertig, tschüss!

Da ist viel Wahres dran, aber ganz so einfach ist es natürlich nicht. Zum einen ist dein Motivationstief echt (oder vielleicht bist du ja motiviert, kommst aber einfach nicht ins Tun). Egal, ob es um Self Care geht, Sport oder das zu tun, was du liebst - es nervt.

Weil du ja sehen kannst, dass du durchaus Zeit übrig hast, findest du keine andere Erklärung als Faulheit. In diesem Artikel erkunde ich den wahren Grund; vielleicht hast du von mir ja schon mal gehört, dass ich nicht an Faulheit glaube.

Dabei will ich es aber nicht belassen, denn Wissen allein reicht nicht aus. Stattdessen gebe ich dir Schritte, mit denen du das ändern kannst, damit es dieses Mal nicht nur bei großen Plänen bleibt.

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Warum bist du “faul”? Schicht um Schicht abtragen

Als ich in den 70ern und 80ern aufwuchs, wurde das Fernsehen für das viele Sitzen und den verbreiteten Mangel an Motivation verantwortlich gemacht, und heutzutage ist es das Internet. In Wirklichkeit tragen die modernen Medien zwar zu dem Problem bei und müssen gemanagt werden, aber sie sind nicht die Wurzel des Übels.

In den letzten Jahren wurde viel über die emotionale Belastung durch die Pandemie und jetzt den Krieg in Europa geschrieben. Die Menschen sind mental und emotional erschöpft, vor allem, weil die Herausforderungen scheinbar kein Ende finden, selbst jetzt in ihrem vierten Jahr.

Hinzu kommen die Gesundheitsprobleme wie Long Covid, mit denen viele kämpfen - einschließlich ich - und es ist verständlich, dass Psychologen Alarm schlagen. Das alles sind sehr reale und signifikante Faktoren, die zum Mangel an Motivation beitragen.

Meiner Ansicht nach verstärken all diese Dinge aber nur ein viel größeres und universelleres Problem. Es ist viel älter als die Pandemie und sogar die Sozialen Medien, und nur, weil diese neueren Faktoren es so viel schlimmer machen, sind wir jetzt kollektiv nah am Zusammenbruch. Sie sind der sprichwörtliche letzte Strohhalm.

Die eigentliche Ursache

Jetzt komme ich zur eigentlichen Ursache, und das ist der Punkt, an dem viele aufhören werden zu lesen oder einfach denken: ‘Das ist ja interessant, aber auf mich trifft es nicht zu. Mein Fall liegt anders.’ Ich lade dich ein weiterzulesen, denn vielleicht wirst du dich überraschend doch wiederfinden im Rest des Artikels.

Der Grund für deine “Faulheit”, ob nun aus Mangel an Motivation oder Mangel daran, ins Tun zu kommen, ist: Du tust zu viel.

Ich höre schon den kollektiven Aufschrei: “Nein, das stimmt nicht! Ich mache gar nicht viel! Ich habe schon Zeit, oder hätte Zeit, wenn ich sie nicht verschwenden würde.” Und so fort.

Ich wiederhole: Du tust zu viel.

Natürlich gibt es psychische Störungen, die mit Exekutivfunktionsstörungen einhergehen. Das heißt, dass jemand gar nicht viel tun kann, obwohl er oder sie es will. Das meine ich hier aber nicht (und selbst wenn: Exekutivfunktionsstörungen haben ebenfalls nichts mit Faulheit zu tun).

Weißt du, es geht nicht so sehr darum, wie hart du arbeitest, sondern darum, wie viele Dinge dich gedanklich beschäftigen.

Ich habe darüber geschrieben, dass wir heutzutage versuchen, alles zu sein und zu tun. Wir arbeiten ohne Unterlass und täglich und sollen unsere Energie, Aufmerksamkeit und Hingabe auf den Job verwenden. Wir kaufen unsere Lebensmittel selbst ein, kochen unsere Mahlzeiten, machen den Haushalt, kümmern uns um die Familie, treiben Sport.

Außerdem denken wir an Geburtstage, nehmen an Treffen und Zusammenkünften teil, gehen zur einen oder anderen Party oder Hochzeit, und wenn Zeit übrig ist, versuchen wir - oft erfolglos - ein wenig Self Care oder, Gott bewahre, Hobbies/Leidenschaften/Interessen hineinzuquetschen.

Du tust zu viel.

Das richtige Gleichgewicht

Noch nie in der Geschichte haben Menschen permanent jede Rolle gespielt. Die Arbeit war saisonal, mit langen Perioden des Ruhens dazwischen und nicht nach der Uhr und festen Arbeitszeiten. Noch nie zuvor haben Menschen ernsthaft versucht, gleichzeitig Angestellte, Hausfrauen oder -männer, Erziehende, Sportler/-innen, Yogis, Köche oder Köchinnen, Fahrer/-innen und Gärtner/-innen zu sein.

Es ist egal, ob eine oder mehrere der obigen Rollen nicht auf dich zutreffen. Wenn du mehr als zwei davon innehast, ist es zu viel.

Du bist dafür geschaffen, regelmäßig zu ruhen und nichts zu tun. Stattdessen erwarten wir, jede Minute jeden Tages beschäftigt zu sein. Hinzu kommen die Ablenkungen der modernen Medien und andere verschärfende Umstände, wie ich sie weiter oben beschrieben habe, und heraus kommt eine hochgiftige Mischung.

Ja, du hast auch freie Stunden am Tag, aber das heißt noch lange nicht, dass du einfach aufspringen und Sport treiben, produktiv oder kreativ sein kannst - oder was immer sonst du von dir erwartest. So sind Menschen einfach nicht designt.

Die meisten von uns kennen nichts anderes. Wir haben schon so lange zu viel getan und versucht, noch mehr zu schaffen, und uns schuldig gefühlt, weil uns das nicht gelang, dass wir glauben, das sei normal. Außerdem tun ja alle anderen um uns herum das Gleiche.

Stapel aus Kieselsteinen am Strand, mit einer Hand, die einen letzten Kiesel obendrauf setzt

Wie du das änderst

Der Prozess, im Grunde ein prämoderner Mensch zu werden, wird etwas dauern. Du wirst Widerstand spüren, sowohl von deinen Mitmenschen als auch deinem eigenen, gehirngewaschenen Geist. Du wirst dich schuldig und unfähig fühlen. Wenn du aber durchhälst, fühlst du deine Faulheit verschwinden und hast auf einmal Energie und Motivation, um genau das zu tun, was du willst.

Hier sind 3 Schritte dorthin:

  1. Tu weniger. Damit meine ich, weniger Dinge. Du kannst nicht alles im Leben verantworten. Konzentriere dich auf das Wichtige, schmeiß alles andere raus und outsource den Rest. Vielleicht musst du dafür den Job wechseln, eine Putzfrau finden, Mitgliedschaften kündigen, Posten aufgeben, Online-Gruppen oder Soziale Medien verlassen.

    Was immer dafür nötig ist, tu viel weniger. Dabei geht es nicht um “Verzicht”, sondern darum, dein eines, kostbares Leben zu verbessern, indem du dich auf das konzentrierst, was dich glücklich macht.

  2. Lerne auszuruhen. Verusch’s mit Meditation. Tu nichts. Halt durch und übe immer weiter. Natürlich fühlt es sich anfangs komisch an, das ist immer so, wenn du etwas Neues beginnst. Bleib dran.

  3. Such dir Unterstützung, denn es ist schwer, sich zu verändern, wenn man auf sich selbst gestellt ist. Sprich mit mir oder anderen Coaches, die dir sympathisch sind; hol dir Hilfe bei Familie und Freunden. Du brauchst alle auf deiner Seite, sonst verfällst du wieder in deine alten Gewohnheiten zurück.

Dein Lohn ist ein Leben, das weniger hektisch ist und dafür sinnvoll - “voller Sinn”. Du wirst dich nie wieder zu etwas treten müssen, was du doch eigentlich gern tust. Dein Job und deine Beziehungen werden besser und du hast endlich nicht mehr das Gefühl, auf Autopilot zu laufen.

Frag dich: Was wäre dir das wert?

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Dein Weg aus dem Burnout

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