Fühlst du dich schuldig, weil du Zeit hast?
Zusammenfassung:
Als ich zum ersten Mal eine Putzfrau hatte, passierte etwas Komisches. Ich war zwar überglücklich, weniger Hausarbeit machen zu müssen - was ich hasse - fühlte mich aber auch oft unwohl, wenn sie gerade im Haus war.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie mich dafür aburteilte, dass ich da saß, während sie arbeitete. Natürlich war das in Wirklichkeit mein eigenes Urteil. Sie war froh, gut bezahlte Arbeit zu haben.
Weil das nur ein einziges Beispiel für ein weit verbreitetes Phänomen ist, ist deine heutige Mission zu lernen, warum du dich womöglich schuldig fühlst, weil du Zeit hast, und was du dagegen tun kannst.
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Aufgabe 1: Ertappe dich selbst
Wenn man sie fragt, ob sie sich schuldig fühlen, weil sie Freizeit oder Zeit für ihre Leidenschaften haben, sagen die meisten: “Natürlich nicht!” Es hört sich etwas albern an, und vielen ist auch gar nicht bewusst, dass sie so etwas fühlen.
Um dich also bei diesen Gefühlen zu ertappen, musst du geschickt vorgehen. Stell dir Fragen wie etwa:
Was antwortest du, wenn du eine Bekannte in der Stadt triffst, die fragt: “Und, wie geht’s? Viel zu tun?”?
Wenn du ein ruhiges Wochenende oder einen Urlaub zu Hause hattest, hast du das Gefühl, das erklären zu müssen (“Weißt du, das habe ich gebraucht nach all dem, was in letzter Zeit los war”)?
Was denkst du darüber, Teile deiner Hausarbeit zu outsourcen?
Aufgabe 2: Den Schuldgefühlen entgegenwirken
Nachdem du herausgefunden hast, wo diese Gefühle auftreten, kannst du etwas gegen sie unternehmen. Das tust du in zwei Schritten.
Nachbohren: Steig ein wenig tiefer in das Schuldgefühl ein, das du in Aufgabe 1 entdeckst hast. Worüber genau machst du dir Sorgen? Wessen Stimme ist es, die dich aburteilt?
Finde Gegenbeispiele: Schreib deine Schuldgefühle in ganzen Sätzen auf und finde wahre Aussagen, die das Gegenteil belegen (“Ich bin ja so faul, weil ich zu Hause sitze, während meine Freunde arbeiten” wird zu “Ich habe Ruhe verdient. Es ist ganz toll, dass ich mich um mein Wohlergehen kümmere. Das Leben ist kein Wettbewerb”).
Komm auf das Geschriebene zurück, wann immer es nötig ist.